Katzenschutzverordnung

Katzenschutzverordnung – Kampf dem Katzenelend

Katzen sollten sich nicht unkontrolliert vermehren
Die Verpflichtung zur Kastration von Katzen ist überfällig!

Durch die unkontrollierte Vermehrung von Katzen gibt es in Deutschland viel mehr Tiere, als jemals verantwortungsvoll betreut und vermittelt werden könnten. Die Überzahl und die daraus resultierende Verwahrlosung führt für viele Katzen zu Elend, Hunger und frühem Tod, für die Gemeinden, Tierheime und Tierschutzvereine zu explodierenden Kosten und überlasteten Kapazitäten.
Katzen werden bedenkenlos ausgesetzt, unversorgt sich selbst überlassen oder sogar getötet und misshandelt – denn sie sind wertlos – es gibt ja so viele.
Eine gesetzliche Verpflichtung freilaufende Katzen zu kastrieren und zu kennzeichnen wäre eine durchgreifende Möglichkeit, die Lage nachhaltig zu verbessern.

Die Interessengemeinschaft Mensch und Tier e.V. hat diesbezügliche eine Eingabe beim Petitionsausschuss des Bay. Landtages eingereicht. Begründet wird die Aktion damit, dass die wachsende Anzahl überwiegend verwilderter und unversorgter Katzen sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen große Probleme bereite. Abhilfe schaffen könnten „Katzenschutzverordnungen“, in denen insbesondere eine Pflicht zur Kastration freilaufender Katzen geregelt werden könnte.

Im September 2010 befragt die Regierung von Oberbayern alle bayerischen Gemeinden dazu nach einer Stellungnahme.

Wir vom Penzberger Tierschutzverein meinen dazu:

Das Problem beginnt mit gut betreuten Familien-Katzen, die „nur einmal Junge bekommen sollen, weil die ja so nett sind“ und endet mit dem Elend sich unkontrolliert vermehrender scheuer Katzen, die durch Hunger, Seuchen und Inzucht im Schnitt gerade mal 2 Jahre alt werden.
Auch bei uns in Penzberg und im Umland finden sich solche Probleme in unterschiedlichem Ausmaß. Xaverl war winzig, gerade mal 4-5 Wochen alt, als er nass, unterkühlt und todkrank bei uns abgegeben wurde, erzählt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Penzberg. In der Tierklinik kämpfte man tagelang um sein Leben, da er kaum atmen und daher auch nicht fressen konnte. Er hat es geschafft, trug allerdings gesundheitliche Schäden davon und wird lebenslang Medikamente brauchen. In einem anderen Fall beobachteten Tierschutzmitarbeiter eine scheue Mutterkatze mit 2 halbwüchsigen Katzen. Die beiden Jungen waren nur noch Haut und Knochen und so schwach, dass sie beim Gehen torkelten und sich gegen ihre Mutter lehnen mussten. Durch vereiterte Augen halbblind und nur mühsam atmend, werden die Beiden wohl nie in ihrem Leben eine Maus fangen und verenden, sobald die Mutter sie nicht mehr säugen kann. Diese Katzenfamilie ist Teil einer großen Katzenpopulation mit über 30 Mietzen auf einem abgelegenen Gehöft und ein Beispiel für viele grausame Schicksale, die sich dort vermutlich abspielen. Mit „Natur“ und „Auslese“ wie viele unbedarft argumentieren, haben solche Tragödien nichts zu tun. Katzen sind nun einmal in unseren Breitegraden Haustiere und können bei uns ohne menschliche Betreuung nicht überleben.

Wer von Mai bis Dezember die Zeitungen aufschlägt, findet deutliche Anzeichen für das Elend der Katzen, indem er einfach nur die Kleinanzeigen „Kätzchen zu verschenken“ liest – und das sind noch die glücklichen Schicksale. Aus glaubhaften Berichten wissen die Verantwortlichen des Penzberger Tierschutzvereins, dass, entgegen dem Tierschutzgesetz, Katzenbabies immer noch grausam getötet werden, sei es durch Ertränken, an die Wand werfen oder Überfahren mit dem Traktor, um nur einige der Methoden aufzuzählen.

Jeder verantwortungsbewusste Katzenbesitzer ist ebenfalls betroffen, denn die unkontrollierten Katzenpopulationen sind durchseucht von Parasiten und von Krankheiten wie Leukose und FIP, die durch Ansteckung auch gut betreute Schmusekatzen bedrohen, aufwendige und teure Blutanalysen sowie Impfungen notwendig machen. Tierliebe Menschen, die in der Nähe von Höfen wohnen, wo nicht kastriert wird, sehen sich hilflos einem Fass ohne Boden gegenüber, denn das Füttern und Kastrieren auf eigene Kosten ist dann doch zu teuer und leider kommen immer wieder neue Katzen dazu.

Betroffen von der Überzahl und dem Elend sind aber nicht nur die Katzen selbst. Gemeinden, die ja per Gesetzt die Versorgung von Fund- und ausgesetzten Katzen und deren Nachkommen übernehmen müssen, sind finanziell und kräftemäßig zunehmend überfordert. Noch drängender ist das Problem bei den Tierheimen und Tierschutzvereinen die direkt mit der Versorgung der Tiere befasst sind. Sie stehen mit der Verkettung von unbedachtem Nachwuchs, Aussetzung oder Abwanderung und den Folgen, nämlich Hunger, Verwahrlosung, Krankheit, Inzucht und noch mehr Nachwuchs, vor schier unlösbaren Problemen.

Abhilfe ist nur durch eine gesetzliche Verpflichtung zur Kastration und Markierung freilaufender Katzen zu schaffen, wie sie in dem Entwurf einer „Katzenschutzverordnung“ vorgeschlagen wird. Beim Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages wurde diesbezüglich eine Eingabe eingereicht. Bayernweit wurden aktuell die Gemeinden dazu befragt. Beim Deutschen Tierschutzbund gibt es eine laufende Unterschriftenaktion, die auch vom TSV Penzberg nach Kräften unterstützt wird. Die Listen liegen u.a. beim Fressnapf, in der Trachtenstube Inge und bei den Tierärzten aus. Der Tierschutzverein bittet alle Menschen eindringlich, den Katzen, Kommunen und Tierschutzorganisationen zu helfen und diese Aktion zumindest mit einer Unterschrift zu unterstützen.

Die Erfahrung der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigt, dass die Kastration von Katzen auf freiwilliger Basis nicht funktioniert. Viele Menschen gehen zwar verantwortungsvoll mit ihren Tieren um, aber die, die es nicht tun erzeugen große Probleme für alle. Auch grassieren um das Thema Kastration immer noch viele unbegründete Bedenken, unhaltbare Vorurteile und schlichte Unwissenheit, so dass viel zu viele unkastrierte Tiere draußen unterwegs sind.

Falls sie Fragen, Zweifel oder Bedenken zum Thema Kastration bei Katzen an sich haben, finden Sie hier Informationen

Im Penzberger Merkur (Im Journal der Ausgabe v. 25./26.09) wurde dieser Artikel zu dem Thema veröffentlicht:
wildes Leben, früher Tod: merkur_katzenelend_2010

Den genauen Wortlaut des Entwurfs einer Katzenschutzverordnung finden Sie hier:
Katzenschutzverordnung_Entwurf

Die Infos und die Unterschriftenliste des Deutschen Tierschutzbundes finden Sie hier: http://www.tierschutzbund.de/katzenschutz

Die Interessengemeinschaft Pro Katzenschutzverordnung hat zu dem Thema eine eigene Homepage gestaltet: http://www.katzenschutzverordnung.de.vu/

 

 

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