Tasso News: Katzen und Diabetes

Süße Katze

Wenn Diabetes das Leben bestimmt

Diabetes mellitus, im Volksmund Zuckerkrankheit genannt, betrifft nicht nur uns Menschen. Auch unsere Haustiere können unter der Stoffwechselkrankheit leiden. Bei Katzen gehört der feline Diabetes mellitus zu den häufigsten Stoffwechselstörungen.

TASSO erklärt, worauf zu achten ist.

Erste Anzeichen

Tierärzte unterscheiden zwei Formen des Diabetes: Bildet die Bauchspeicheldrüse der Katze gar kein Insulin mehr, weil die dafür zuständigen Zellen zerstört sind, handelt es sich um den Typ-1-Diabetes. Katzen leiden jedoch häufiger unter dem Typ-2-Diabetes, bei dem das gebildete Insulin seine Wirksamkeit verloren hat.

Vor allem im Anfangsstadium des Diabetes sind die Symptome leicht zu übersehen: Sucht Ihre Katze vermehrt das Katzenklo auf, um zu urinieren, und trinkt sie größere Mengen als üblich, können das bereits erste Anzeichen eines beginnenden Diabetes sein. Einige Tiere essen auch deutlich mehr und verlieren dennoch an Gewicht. Stellen Sie ungewöhnliche Veränderungen im Futterverhalten Ihrer Katze fest, bringen Sie sie umgehend zum Tierarzt. Dieser wird bei Bedarf über einen Bluttest den Blutzuckerspiegel messen. „Da der Blutzuckerspiegel bei Katzen jedoch in Stresssituationen steigt, sollte immer zusätzlich auch der Langzeitblutzucker (Fructosaminwert) bestimmt werden“, erklärt TASSO-Tierärztin Dr. Anette Fach. „Fructosamin ist eine besondere Zuckerform, die Aufsluss über den normalen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Wochen gibt und nicht durch akuten Stress beeinflusst wird.“

Diagnose Diabetes – was nun?

Ein wichtiges Element in der Behandlung ist das Futter: Grundsätzlich sollten Sie Katzen eher kohlenhydratarm ernähren. Dies gilt insbesondere für eine diabetische Katze. Denn je weniger Kohlenhydrate sie aufnimmt, desto weniger Zucker muss sie verwerten. Das wiederum bedeutet, dass auch weniger Insulin gebraucht wird. Stellen Sie die Ernährung also unbedingt auf eine eiweißreiche und stärkearme Kost um. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, auf teure, spezielle Diabetesdiät-Produkte umzusteigen. Hochwertige Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil und wenig Kohlenhydraten eignen sich auch. Übergewichtige Tiere sollten zudem abnehmen. Wichtig ist, Schwankungen im Energiegehalt der Mahlzeiten sowie Änderungen bei Futtersorte, Fütterungszeiten und Menge zu vermeiden, damit die festgelegte Insulindosierung weder zu hoch noch zu niedrig ausfällt. Sind die Blutzuckerwerte nur leicht erhöht, kann bereits eine Ernährungsumstellung zu ausgewogenen Werten führen.

Die meisten Katzen müssen jedoch zusätzlich mit Insulin versorgt werden. Hierzu wird zweimal täglich zu den Fütterungen je eine Spritze angesetzt. „Das Insulin sollte immer erst nach der Mahlzeit gespritzt werden. Denn wird vor der Mahlzeit gespritzt und die Katze verweigert dann das Futter, besteht die Gefahr einer Unterzuckerung. Besprechen Sie das genaue Vorgehen mit Ihrem Tierarzt“, betont Dr. Anette Fach. Wichtig zu wissen: Die Einstellung der Insulindosierung kann einige Wochen dauern.

Einigen wenigen Katzen bleiben die täglichen Insulinspritzen erspart, denn sie sprechen auf Antidiabetika an. Die Tabletten unterstützen den Körper bei der Produktion von eigenem Insulin.

Eine glückliche Katze

Diabetes ist für eine Katze kein Todesurteil. Zwar können die Einstellung der richtigen Insulindosierung und die Umstellung auf ein neues Futter einige Wochen in Anspruch nehmen, bei gut eingestellter Medikation und einem geregelten Tagesablauf, inklusive festen Fütterungszeiten, kann eine zuckerkranke Katze jedoch ein glückliches Leben führen.

Neben Insulin und kohlenhydratarmem Futter braucht Ihre Katze aber vor allem eines: Ihre Liebe und Fürsorge.

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